Die Zimmerschlacht

Martin Walser galt als „Jahrhundertschriftsteller“. 2023 verstarb der hochverehrte, aber auch hochumstrittene Literat im Alter von 96 Jahren. Es ist keine Übertreibung, ihn als einen der bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit zu bezeichnen und in einem Atemzug mit Heinrich Böll oder Günter Grass zu nennen.

Ein immer wiederkehrendes Motiv Walsers ist das Scheitern am Leben: Seine Helden sind den Anforderungen, die ihre Mitmenschen an sie oder sie selbst an sich stellen, nicht gewachsen. Und doch ist da die Hoffnung. So schrieb Walser in einem seiner letzten Gedichte: „Unermüdlich sein und unersättlich, und undurchschaubar. Und unsterblich - Mehr nicht.“

Obwohl Die Zimmerschlacht schon über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, sind die darin verhandelten Paar- und Beziehungsthemen immer noch brandaktuell – angefangen von desolaten Kommunikationsproblemen, Missverständnissen sowie dem Spiel aus Illusion und Erwartung, Wunsch und Wirklichkeit, Abhängigkeit und Freiheit.

Ein grandioses Stück, dargeboten vom Kleinen Theater Haar. Ein Übungsstück für Ehepaare von Martin Walser